renate langgemach |
krähe und mond
wir sind zwei meere
du eins und ich eins
wir sind zwei krähen
die niemals aufhören
das grau ihrer väter
von den dächern zu picken
wir sind zwei gewehre
wir sind ein mond
der nachts seine felder bestellt
in der fremde
kannst du
kopfstand machen
dich am bein
aufhängen
deinen mund versengen
deine schuhe vertauschen
eigenen worten lauschen
niemand
besteht
auf deinem alten gesicht
hörprobe
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die millionärinnen
zwei frauen stehen am waschhaus
ihre hände rot
von der kälte
dem klopfen auf stoff
dem bürsten, reiben
und gestikulieren
sie hängen ihre wäsche auf die leine
über dem tal
heben ihre kinder
auf den steinrand am wasser -
wer einmal hineinfällt
ist gesegnet auf ewig -
heben sie in den karren
spannen ein pferd davor
und hinab in das tal
durch goldenen rauch
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